Für Progressive Metal Fans sind sie wahrscheinlich einer der unterbewertetsten Bands überhaupt, haben es Shadow Gallery mit ihrer absolut perfekten Mixtur aus neueren Savatage, alten Queen und Dream Theater trotz drei bisher veröffentlichter excellenter Alben nicht geschafft, größere Anerkennung in Form einer Tour oder passabler Absätze der bisherigen Longplayer zu bekommen. So blieb es nach dem letzten Geniestreich "Tyranny" erstmal wieder drei Jahre lang ruhig um die Amerikaner und im Jahre 2001 sind Shadow Gallery aus dem nichts wieder mit einem neuen Überalbum da, welches es -soviel muss man einfach schon an dieser Stelle loswerden - qualitativ mit allen bisher erschienen Shadow Gallery Alben locker aufnehmen kann. Etwas anderes hätten die Fans wohl auch nicht erwartet. Den Anfang auf "Legacy" macht ein Stück namens "Cliffhanger 2", welches natürlich der Nachfolger des "Carved In Stone" (1995) Klassikers ist und die Trademarks der Band - also mächtiger Refrain, noch mächtigerer Chöre und brillianter Umgang mit den Instrumenten - perfekt in sich vereint. Auch die anderen Stücke wie das abwechselungsreiche, mit Flöten versehen "Destination Unknown", das entspannende "Colors" sowie die beiden Göttergaben "Society Of The Mind" und "Legacy", die auch aus dem Fundus von Dream Theater stammen könnten, wissen zu begeistern. Tja, und dann ist da nur noch der sechste und zugleich letzte Song namens "First Light", auf dem die Band in knapp 35 Minuten (!!) sämtliche Register zieht und den verdutzen Hörer auf eine Reise durch eine akustische Traumwelt mitnimmt, die man in Worten gar nicht ausdrücken kann. Also nochmal langsam und zum mitschreiben: "Legacy" ist ein absoluter Killer im wahrsten Sinne des Wortes und gehört einfach in jede halbwegs gut sortierte Metal / Prog. Sammlung. Wer Bands wie Dream Theater & Savatage verehrt, der wird vor Shadow Gallery auf die Knie fallen und weiß vor Begeisterrung gar nicht mehr, wo er sich gerade befindet. Nur leider sehr schade, daß Shadow Gallery wohl auch mit "Legacy" nicht den breiten Geschmack treffen werden und ihnen die längst verdiente Anerkennung wohl erneut verwehrt bleibt. Das ist halt der Preis für aussergewöhnliche Kunst...
Fazit: 10 von 10 Punkten